Lehrplan 21: Bitte keine weitere Reformgrossbaustelle
Der Lehrplan 21 bedeutet eine weitere grosse Reform in unserem kantonalen Bildungssystem. Und dies wohlgemerkt zu einem Zeitpunkt, wo vergangene Reformen noch nicht sattelfest im System verankert sind und die Schulen immer noch daran arbeiten, diese im Schulalltag umzusetzen.
Der Lehrplan 21 bedeutet eine weitere grosse Reform in unserem kantonalen Bildungssystem. Und dies wohlgemerkt zu einem Zeitpunkt, wo vergangene Reformen noch nicht sattelfest im System verankert sind und die Schulen immer noch daran arbeiten, diese im Schulalltag umzusetzen.
Referat von Kantonsrat Beat Künzli, anlässlich der Pressekonferenz des Initiativkomitees “Ja zu einer guten Volksschule ohne Lehrplan 21“ vom 21.01.2015 in Olten
So führt beispielsweise die integrative Schulung mit spezieller Förderung nach wie vor in vielen Gemeinden zu Schwierigkeiten, weil den Schulträgern für eine solide Umsetzung schlicht das Geld fehlt. Sowohl Lehrer wie auch viele Eltern und Schüler tun sich immer noch schwer damit.
Auch die Frühfremdsprachen sind immer noch eine „Baustelle“ an welcher sich insbesondere die Schüler die Hände wund „pickeln“. Meinte man zu Beginn, dies gebe nur eine kleine Baustelle, so sieht man heute, dass auch diese immer noch nicht abgeschlossen ist.
Von der „Harmonisierung“ unter den Kantonen in diesem Bereich wollen wir gar nicht erst sprechen! Als wäre dies nicht genug, wird nun obendrauf auch noch eine neue Schrift an unseren Primarschulen eingeführt. Reform über Reform. Die Verwirrung bei allen Beteiligten ist perfekt.
Als fast einziger „Nicht-Lehrer“ im Initiativkomitee gegen den Lehrplan 21 bewundere ich meine Kolleginnen und Kollegen, dass sie dieses Hick-Hack und die unaufhörlichen Veränderungsprozesse bei ihrer täglichen Arbeit an unseren Schulen noch mitmachen. Vor diesem Hintergrund scheint es nun tatsächlich absurd, innerhalb dieser kurzen Zeit eine weitere derartige Grossreform wie den Lehrplan 21 einzuführen. Wenn man dazu bedenkt, dass mit der Umsetzung eine weitere Grossbaustelle ausgehoben wird, welche über viele Jahre hinweg andauern und zu Diskussionen führen wird, kann man nur sagen: Nein, diesen LP 21 brauchen wir nicht für eine gute Volksschule im Kanton Solothurn.
Im Übrigen hat sich der Kantonsrat im Massnahmenplan 2013 klar für ein Reformenmoratorium für Schulprojekte ausgesprochen. Auf weitere Schulreformprojekte soll verzichtet werden.
Alle Parteien sind sich einig, dass es sich beim Lehrplan 21 um eine grundsätzliche Reform handelt. Mit dessen Einführung wird dieser Beschluss zur Farce. Schüler, ihre Eltern und auch die Lehrerschaft haben es langsam satt, ständig unter der Last eines laufenden Reformprozesses dem Unterricht beizuwohnen, resp. die Schüler zu unterrichten. Deshalb sagen wir „Ja“ zu einer guten Volksschule, aber ohne Lehrplan 21, weil eine Schule mit lauter Baustellen nicht funktionieren kann!
Informationen sowie den Unterschriftenbogen zum Unterschreiben finden Sie auf www.so-ohne-lp21.ch