Sonderpädagogik: Zurück auf Feld 1 ?
Mit einer gewissen Genugtuung verfolgt die SVP des Kantons Solothurn, wie eine weitere Schulreform, welche die SVP seinerzeit bekämpft hat, faktisch gescheitert ist und schrittweise rückgebaut wird. Die Integration sämtlicher Schülerinnen und Schüler – also auch Behinderter oder Verhaltensgestörter – in Regelklassen, entpuppt sich als wenig zielführend.
Mit einer gewissen Genugtuung verfolgt die SVP des Kantons Solothurn, wie eine weitere Schulreform, welche die SVP seinerzeit bekämpft hat, faktisch gescheitert ist und schrittweise rückgebaut wird. Die Integration sämtlicher Schülerinnen und Schüler – also auch Behinderter oder Verhaltensgestörter – in Regelklassen, entpuppt sich als wenig zielführend. Leider wurden die ehemaligen Kleinklassen seinerzeit abgeschafft um Platz für Hunderte Heilpädagoginnen zu schaffen. Mit der Einführung «kantonaler Spezialangebote» will man jetzt, einmal aufgegebene Angebote, faktisch wieder aufbauen. Das wird teuer. Zurück auf Feld 1 also.
Die Schulen sind mit verhaltensgestörten Schülerinnen und Schülern zunehmend überfordert. Lehrpersonen und teilweise auch Heilpädagoginnen, kommen bei vielen «aufwändigen» Schülerinnen und Schülern an ihre Grenzen. Das Beste wäre in so einem Fall jeweils die Verlegung des betreffenden Kindes in eine Kleinklasse. Doch die fielen im Kanton Solothurn vor ein paar Jahren grösstenteils einer von der SVP bekämpften Schulreform zum Opfer. Jetzt fehlen entsprechende Plätze. Die Schulen wissen oft nicht mehr, wohin mit schwierigen Kindern.
Mit der Änderung des Volksschulgesetzes sollen neue «kantonale Spezialangebote» geschaffen werden – ohne aber die Heilpädagogik in den Regelklassen herunter zu fahren. Das wird richtig teuer. Der Kanton weiss, dass der Bevölkerung bei der Aufhebung der Kleinklassen etwas anderes versprochen wurde, weshalb er die Kosten für den neuerlichen Ausbau der Sonderpädagogik selber tragen will.
In der Vernehmlassungsantwort zur Änderung des Volksschulgesetzes lehnt die SVP insbesondere übertriebene Sondermassnahmen bei einer starken Zunahme von Asylbewerbern ab. Zudem wehrt sich die SVP dagegen, dass die Vorbereitungsklassen (ehemalige Sprachheilkindergärten) auf eine gesetzliche Grundlage gestellt werden. Dadurch entstehen nicht nur Mehraufwand sondern insbesondere auch neue Begehrlichkeiten. Dass bereits jetzt die Obergrenze des Lektionenpools um 1 Lektion erhöht werden soll, was zu Mehrkosten von knapp 800‘000 Franken führen wird, lehnt die SVP ebenfalls entschieden ab.
>> zur Vernehmlassungsantwort der SVP
Weitere Auskünfte:
Nationalrat Christian Imark, Parteipräsident
Kantonsrat Beat Künzli, Vizepräsident