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"Ich wurde nicht gewählt, um Freunde zu gewinnen"

Der SVP-Kantonsrat Christian Werner kandidiert am 18. Oktober für den Nationalrat. Lesen Sie das Interview der Neuen Oltner Zeitung NOZ mit dem engagierten Politiker. 

Der SVP-Kantonsrat Christian Werner kandidiert am 18. Oktober für den Nationalrat. Lesen Sie das Interview der Neuen Oltner Zeitung NOZ mit dem engagierten Politiker. 

NOZ

Mit 13 Jahren zog Christian Werner mit seiner Familie aus dem Emmental nach Olten. Nun zieht es den 30-jährigen SVP-Politiker wieder zurück in den Kanton Bern – er kandidiert am kommenden Wochenende für den Nationalrat.

Christian Werner, fühlen Sie sich zurzeit noch sicher in Olten? Schliesslich haben Sie mit einem Vorstoss dafür gesorgt, dass die Stadtpolizei Olten in die Kantonspolizei überführt wird. Damit haben Sie nicht nur Freunde gewonnen.

Durch diese Überführung wird keineswegs auf Kosten der Sicherheit gespart. Im Kanton Solothurn gilt das Prinzip der Einheitspolizei, was bedeutet, dass die Kantonspolizei die öffentliche Sicherheit auf dem gesamten Kantonsgebiet zu gewährleisten hat. Deshalb ist die Kantonspolizei nun eben verpflichtet, anstelle der Stadtpolizei für die Sicherheit zu sorgen. Leistungen werden dadurch keine abgebaut. Im Gegenteil wird die Kantonspolizei den bisherigen Posten der Stadtpolizei in der Innenstadt weiterführen und auch die Quartierpolizei sicherstellen. Viel ändern wird sich einzig in Bezug auf die städtischen Finanzen: Olten wird durch diesen Schritt jährlich fast drei Millionen Franken einsparen können, was die Stadtregierung unterdessen bestätigt hat. Dieser Betrag entspricht immerhin rund fünf Steuerprozenten. Ich bin nach wie vor überzeugt, dass diese Integration richtig ist und auch gut kommt. Ich wurde nicht gewählt, um immer nur Freunde zu gewinnen.

Ist Olten in Ihren Augen eine schöne Stadt?

Ja, ich finde Olten sehr schön. Unsere Stadt ist viel besser als ihr Ruf. Allerdings lebte Olten in den letzten Jahren über seine eigentlichen Verhältnisse. Stets wurde mit der grossen Kelle angerichtet: Die Personalkosten stiegen Jahr für Jahr stärker an als die Teuerung. Zusammen mit anderen Bürgerlichen habe ich dies wiederholt kritisiert – leider ohne Erfolg. Nun soll sich die Stadt auf ihre Kernaufgaben konzentrieren. Notwendiges ist von Wünschbarem zu trennen, damit die Steuern nicht nochmals erhöht werden müssen.

Wo verbringen Sie Ihre Freizeit in Olten am liebsten?

Das ist ganz verschieden. Im Sommer beispielsweise im Aarebistro oder im Säliwald, im Winter zum Beispiel im Stadion Kleinholz. In Olten gefällt mir auch das kulinarische Angebot.

Sie wirken ruhiger als noch vor zehn Jahren. Sind Sie mit Ihren 30 Jahren bereits altersmilde geworden?

Altersmilde? Das denke ich nicht. Vielleicht sehe ich heute gewisse Sachen etwas differenzierter als noch vor zehn Jahren. Aber ich glaube, dass ich meine Anliegen nach wie vor kämpferisch und pointiert vorbringe und auch hartnäckig sein kann.

Demgegenüber ist zu beobachten, dass Sie mit parlamentarischen Vorstössen im Oltner Gemeinderat und auch im Kantonsrat sehr aktiv sind. Woher kommt das?

Ich wurde von meinen Wählerinnen und Wählern gewählt, um etwas zu bewegen und ihre Interessen im Parlament zu vertreten. Das mache ich nach bestem Wissen und Gewissen. Sollte einmal der Zeitpunkt kommen, in welchem ich nur noch dabei sein und mich nicht mehr aktiv einbringen möchte, müsste ich zurücktreten. Aber meine politischen Gegner sollten sich nicht zu früh freuen (lacht). Ich bin nach wie vor sehr motiviert und habe Freude, mich in der Politik einzubringen. Ich hatte die Gnade, in einem freien und sicheren Land aufwachsen zu dürfen. Nun möchte ich meinen Beitrag dazu leisten, dass auch unsere Nachkommen noch in Freiheit und Sicherheit leben dürfen.

Seit Anfang Jahr sind Sie selbstständiger Rechtsanwalt. Nun kandidieren Sie für den Nationalrat. Hätten Sie bei einer Wahl überhaupt genügend Zeit für die Doppelbelastung?

Ja, da könnte ich mich mit Sicherheit organisieren, ansonsten würde ich gar nicht kandidieren.

Viele Politiker sind in den „Social Media” vertreten, nutzen diese Kanäle aber nur sporadisch. Stehen Sie online in regem Austausch mit Ihren Wählern?

Ich nutze die sozialen Medien im Wahlkampf regelmässig, weil ich so den direkten Kontakt zu den Wählerinnen und Wählern pflegen kann. Auf diese Weise erhalte ich oft Rückmeldungen und erfahre, wo der Schuh drückt.

Sie haben sogar ein aufwändiges Wahlvideo produzieren lassen. Wie gross ist Ihr Wahlkampfbudget?

Mein Wahlvideo, das auf YouTube und www.werner-christian.ch angeschaut werden kann, haben zwei Kollegen für mich gemacht. Dadurch wird mein Wahlkampfbudget also kaum belastet. Aber insgesamt investiere ich schon ein paar Tausend Franken in den Wahlkampf.

Inwiefern würde die Region Olten von einem Nationalrat Werner profitieren?

Als langjähriger Gemeinde- und Kantonsrat kenne ich die kommunale wie auch die kantonale Ebene und brächte entsprechende Erfahrung mit. Gleichzeitig würde ich in Bern aber sicherlich auch für frischen Wind sorgen. Es wäre mir eine Ehre, die Interessen unseres Kantons und insbesondere der Region Olten im Nationalrat vertreten und dort für Freiheit und Unabhängigkeit, Sicherheit, eine restriktive Migrationspolitik sowie einen schlanken Staat einstehen zu dürfen. Dabei würde ich auch nach wie vor meinen Beruf ausüben, um den Bezug zur Bevölkerung nicht zu verlieren. Berufspolitiker gibt es genug.

David Annaheim

 

Publiziert auf http://noz.ch/region/detail/article/ich-wurde-nicht-gewaehlt-um-freunde-zu-gewinnen-0063626/

 

14.10.2015

 

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